Schon seit Jahren träume ich von "Musclecars". Ich habe sehr viel Zeit investiert, in Deutschland mein Traumauto zu finden. Leider ohne Erfolg. Entweder wollten die Besitzer Mondpreise von 40.000 Eur und mehr oder der Zustand war alles Andere als gut. Also beschloss ich den Import eines US-Oldtimers.
Es hat nicht lange gedauert und ich bin in ebaymotors.com fündig geworden. Ich habe mich vor den Kauf natürlich erkundigt, ob es überhaupt Ersatzteile für dieses Auto gibt. In USA gibt es jede Schraube in Deutschland sieht es nicht so rosig aus, aber nicht hoffnungslos. Da ich einen Bekannten in New-York habe gestaltet sich die Ersatzteilbeschaffung als kein unlösbares Problem.
Also ersteigerte ich den Impala 64 Lowrider für 11000$ incl. einer Anlage mit Komponenten von Alpine, Kenwood, JL-Audio. Mein Bekannter flog einen Tag später von New-York nach Miami und schaute sich das gute Stück an. Das Auto sei in sehr gutem Zustand und ich würde nichts falsch machen, wenn ich das Geld dafür ausgeben würde. Er meinte wortwörtlich: "You´ll be the biggest pimp in your town"
Leider war das die schöne Seite der Geschichte. Wie ich feststellen musste ist es nicht ohne weiteres möglich, so eine große Summe innerhalb von 2 Tagen nach Amerika zu überweisen. Eine unbestimmte Zeit wollte der Besitzer auch nicht auf sein Geld warten. Gut das mein Bekannter das Geld ohne Probleme auslegen konnte. Dann musste das Auto irgendwie über den Ozean. Wir haben eine Spedition damit beauftragt das Auto nach dem "Roll in - Roll out" Verfahren zu transportieren, da das Auto zu lang für einen Container war. Zudem entschloss ich mich für eine Transportversicherung, was sich später aber als Geldverschwendung entpuppte. Nach etlichen Verschiebungen des Transportes hatte ich endlich einen verbindlichen Termin zugesagt bekommen. Leider bekommt man sein Fahrzeug nur wenn man die original Papiere und "bill of lading" vorzeigen kann. Mehrere Anrufe und E-Mails an die Speditionsfirma in Miami zeigten keine Resonanz. Erst ein böser Brief der Partnerspedition aus Deutschland verhalf mir aus der Situation. Leider kamen die Papiere ein paar Tage zu spät an aber ich musste für die Expresszustellung trotzdem 150$ bezahlen. Ausnahmsweise bekam ich das Auto ohne Papiere ausgehändigt, da Sie gemerkt haben, dass die Spedition in Miami wenig Begeisterung zeigte.
Da ich das Auto in Bremerhaven persönlich abholen musste, beschloss ich das Auto auf einen Anhänger aufzuladen. Dann hätte ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Leider ging diese Rechnung nicht ganz auf: durch einen Reifendefekt am Anhänger drehte ich mich mit den ganzen Gespann auf der Autobahneinfahrt im Bremerhaven. Mein Schutzengel hatte zu diesen Zeitpunkt allerhand zu tun. Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn das alles 300m weiter auf der Autobahn passiert wäre. Selbst am Unfallort hätte es uns ein paar Meter tief in Graben bringen können, wenn es uns nur ein paar Grad mehr gedreht hätte. Resume: Dem Chevy ist gar nicht passiert, mein Audi ist mit der Angängergabel kollidiert. Den Schaden am Audi übernahm die Vollkasko, den des Anhängers nicht, da dieser den Unfall verursacht hat. Naja, dieser war nur geliehen und verhalf mir zu einigen Problemen.
Schnell war klar dass man nach so einem Erlebnis weder psychisch noch mit diesem Anhänger 800km fahren konnte. Glücklicherweise habe ich ein Tag vorher eine ADAC Mitgliedschaft abgeschlossen. Leider wurde diese nicht sofort akzeptiert, da ein Zahlungseingang beim ADAC noch nicht stattgefunden hat. Erst nach stundenlangem Diskutieren habe ich eine Kostendeckung erhalten. Die wollten mit allen Mitteln um einen Rücktransport herumkommen. Zehn Tage später wurde das Auto endlich geliefert. Im Bremerhaven habe ich leider den Kofferraum nicht aufbekommen. Ein Anruf beim Exbesitzer klärte das Problem: der Kofferraum wiegt 35kg. Mit viel Kraft bekommt man diesen hochgestemmt. Ich staunte nicht schlecht, als die komplette Anlage, zwei L.A. Wires Felgen und ein paar Ersatzteile fehlten. Leider zahlte die Transportversicherung nicht, da ich den Schaden nicht am Hafen gemeldet habe.
Als ich dann das erste Mal bei uns mit den Lowrider cruisen wollte, parkte ich es am Kaufhaus. Dort rammte ein Autohausbesitzer den Impala. Seine Versicherung möchte aber nur eine provisorische Reparatur bezahlen. Bis jetzt sind keine weiteren Geschichten zusammengekommen. Trotz allem freue ich mich über Alles über diesen Wagen. Wenn ich mit dem unterwegs bin, dreht sich jeder um. Viele hupen, schreien aus dem Auto: "Geile Karre", wollen Fotos mit dem Lowrider oder wollen es hüpfen / tanzen sehen.
Im Oktober 2005 startete ich eine sogenannte Frame-Off Restauration. Dabei wird alles komplett zerlegt und restauriert. In meinem Blog kann man den kompletten restaurationsverlauf mitverfolgen: BLOG
Dort kann man auch viele schöne Videos anschauen: Videos
Hersteller | Chevrolet |
Bezeichnung | Impala |
Baujahr | 1964 |
Bauart | Sport Coupé |
Leistung | 425 PS |
Hubraum | 6700 ccm |
Zylinder | V8 |
Felgen | 13" L.A. Wire verchromte Speichenfelgen mit Zentralverschluss. Weißwandreifen |
Lowrider | 2 Pumpen System installiert von Red's Hydraulics Miami 8 Batterien Teleskop Antriebswelle (Fahrt in jeder Lage möglich) Fernbedinung mit 10 Schalter |
Audio | 2 x Alpine 16er Lautsprecher |